Das
Einsatzgeschwader 1 der Luftwaffe (EinsG 1 Lw), hauptsächlich gebildet
aus Teilen des Jagdbombergeschwader 32 aus Lechfeld und des
Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann" aus Kropp, wurde mit
Bundestagsbeschluss vom 30. Juni 1995 aufgestellt und war vom August
1995 bis August 2001 auf dem oberitalienischen Luftwaffenstützpunkt
Piacenza stationiert. Nach Abschluss der Operation "Allied Force" wurden
die ECR Tornado zurück an ihren Heimatstandort verlegt, während die
Recce Tornado des EG 1 Lw vor Ort verblieben und die Operationen SFOR
und KFOR noch bis Juli 2001 von Piacenza aus unterstützten. Am 27. Juli
2001 endete die aktive Einsatzflugphase des Geschwaders. Das Personal
(gestellt aus der gesamten Luftwaffe) und die Recce Tornado kehrten zu
ihren Heimatstandorten zurück.
Der Tornado ECR (Electronic
Combat and Reconnaissance) ist eine Weiterentwicklung und Modernisierung
des Tornado IDS (Interdictor Strike), zu dem er allerdings nur wenige
auffällige äußerliche Unterschiede aufweist. Der Tornado ECR dient zur
Lokalisierung, Identifizierung und gegebenenfalls Bekämpfung von
Radaranlagen im Rahmen der Niederhaltung gegnerischer radargestützter
Luftabwehr (SEAD - Suppression of Enemy Air Defense). Sein Emitter
Locator System, kurz ELS, kann die Position von Radargeräten vermessen
und den Radartyp (und somit den Typ des Luftabwehrsystems) über eine
Datenbank bestimmen. Die aufgeklärte Verteidigungsstellung kann entweder
sofort, oder später im Rahmen einer verbundenen Luftkriegsoperation,
mit den mitgeführten HARM Raketen bekämpft oder einfach durch die eigene
Anwesenheit niedergehalten werden.