Die TORNADO Jets des Einsatzgeschwader 1, Piacenza, Italien
Das Einsatzgeschwader 1 der Luftwaffe (EinsG 1 Lw), hauptsächlich gebildet aus Teilen des Jagdbombergeschwaders 32 aus Lechfeld und des Aufklärungsgeschwaders 51 "Immelmann" aus Jagel, wurde mit Bundestagsbeschluss vom 30. Juni 1995 aufgestellt und war vom August 1995 bis August 2001 auf dem oberitalienischen Luftwaffenstützpunkt Piacenza stationiert. Bis zu vierzehn RECCE und ECR Tornados waren hier zur Unterstützung der UN Friedenstruppen im ehemaligen Jugoslawien bereitgestellt.
Der erste Einsatzflug des EG 1 fand am 7. August 1995 statt. Deutsche ECR Tornado begleiteten amerikanische Kampfflugzeuge in den Luftraum über Sarajewo mit dem Auftrag, die Verbündeten gegen radargesteuerte Luftverteidigung zu schützen. Von 1995 bis 1999 unterstützten die ECR und RECCE Tornados den schnellen Eingreifverband der NATO, sowie die UNPROFOR, IFOR und SFOR Missionen der UN.
Der erste aktive kriegsmäßgige Kampfeinsatz der Bundesluftwaffe nach dem 2. Weltkrieg begann am Abend des 24. März 1999 im Rahmen der Operation ALLIED FORCE, des sich verschärfenden Kosovo Konfliktes. Auf Grundlage des Beschlusses des Deutschen Bundestages vom 16. Oktober 1998 flog das EinsG 1 Lw hierfür 66 Einsätze mit dem RECCE und 438 Einsatzflüge mit dem ECR Tornado und hat damit in diesem internationalen Einsatz wichtige Aufklärungsergebnisse geliefert und wesentlich zum Schutz alliierter Flugzeuge beigetragen. Nach 79 Tagen wurde die Operation "Allied Force" am 10. Juni 1999 beendet.
Bis zur Ausserdiensstellung des EG 1 im August 2001, wurden insgesamt von den ECR 2.559 Einsatzflüge und von den RECCEs 4.715 Missionen mit über 13.000 Aufklärungszielen absolviert. Die gesamte Operation verlief ohne eigene Verluste.